MINT live: Berufsorientierung mit (virtuellen) Schweinen und lebensrettenden Drohnen

22.04.2021

Gemeinsam mit weiteren Partnern ermöglichen Boehringer Ingelheim und die IHK für Rheinhessen Schulen die Teilnahme an IT2School, dem Projekt der Wissensfabrik zur Digitalen Bildung. Im Unterricht lernen die Jugendlichen den Hintergrund von IT und den selbstbestimmten Umgang damit kennen und verstehen. Bei Veranstaltungen der Partnerunternehmen zur Berufsorientierung haben sie zudem die Chance zu sehen, was IT im Berufsalltag bedeutet, und welchen Bezug zur Arbeitswelt die Theorie bietet. Schülerinnen und Schüler, unter anderem des Gymnasiums Mainz Oberstadt, haben die Gelegenheit dazu ergriffen:

Ganz ehrlich – zunächst dachte man noch: “Das ist doch allemal besser als Erdkunde/Sozialkunde/Französisch!” – und eine Abwechslung zum manchmal ein wenig eintönigen Fernunterricht wäre es allemal. Also einfach ins kalte Wasser gesprungen und angemeldet zur Veranstaltung IT2School – Einblick in Pharmaunternehmen – Digital Health bei Boehringer Ingelheim.
Überrascht waren wir schon, als dann Ende Februar doch beinahe 190 Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Schulrichtungen bei diesem Event im Online-Format von Viktoria Braun, der Vertreterin der IHK für Rheinhessen, begrüßt wurden.

Forschung am virtuellen Schwein

„Digitale Gesundheit“? Na, als erstes mussten wir da an unser digitales Fieberthermometer zu Hause denken. Aber weit gefehlt! Es ging hier vielmehr um digitale Simulationen wie das virtuelle Schwein, bei dem gesundheitliche Biodaten aufgenommen werden, ein Blick in die Zukunft der modernen Landwirtschaft und Tierhaltung. Auf der einen Seite eine gute Möglichkeit, Erkrankungen der Tiere im frühen Stadium zu ermitteln, auf der anderen Seite aber auch eine Chance zu gewährleisten, dass die Tiere beispielsweise mit der Aufnahme der Herzfrequenz nicht in vermeidbare Stresssituationen kommen. Auch erstaunte uns generell die Vielzahl an Projekten, die in Zusammenhang mit dem Wohl von Tieren steht. Daran hätte man im Vorfeld gar nicht so gedacht.

So einfach die Idee, so kompliziert die Umsetzung

Aber auch Forschung im Bereich der menschlichen Gesundheit wurde vorgestellt: Interessant war die Idee, Transplantationsorgane oder Blutkonserven mit Drohnen zu befördern, um kostbare Zeit für die Rettung von Leben optimal zu nutzen. Eine Idee, die so einfach ist, dass wir sie auch als Schüler hätten haben können; aber die Umsetzung erweist sich sicherlich als höchst kompliziert. Dass die Datenerfassung und -analyse die Schlüssel der Zukunft darstellen, ist eine Erkenntnis, die jeder Jugendlichen und jedem Jugendlichen mit dem Aufwachsen mit und im Internet offensichtlich ist. Aber dass dies auch auf das gesundheitliche Wohl der Menschen anwendbar ist, ist dann doch ein Einblick, der uns jetzt nicht so geläufig gewesen ist. Ein interessantes Beispiel dafür ist, dass man z.B. anhand der Sprache (Aussetzer, Tempo usw.) auf Erkrankungen rückschließen kann, was wirklich faszinierend ist.

Infos von (fast) Gleichaltrigen

Das Boehringer Ingelheim Digital Lab BI X wurde auch vorgestellt als Herzstück der digitalen Entwicklungen der Firma. Auffällig war hier die Vielzahl an jungen Informatikern und Wissenschaftlern, was uns schon beeindruckte; ebenso das jugendliche Alter der beiden Studierenden der Wirtschaftsinformatik, die durch das Programm führten.
In diesem Zusammenhang ist uns auch erst das Format des dualen Studiums zur Kenntnis gekommen. Tja, und dann waren wir auch schon mittendrin in der Thematik der Berufsvorstellung und des Bewerbungsvorgangs. Anschreiben, Lebenslauf, letzte Zeugnisse, Online-Tests, berufsbezogene Assessment Center, Crosstest, Reflexionsvermögen, Eigeninitiative, Engagement, Konzentrationsfähigkeit, Sorgfalt, Eigenständigkeit, außerschulische Kompetenzen, angemessenes Auftreten, ordentliche Kleidung und Tischmanieren ließen dann doch erst einmal den Kopf rauschen.

MINT-Berufe in der globalen Arbeitswelt

Mit welcher Zielsetzung hatten wir uns eigentlich für diese Veranstaltung zur Berufsorientierung angemeldet? Wir wollten mehr wissen zu einem Praktikum bei Boehringer und waren interessiert an Bewerbungstipps für eine global aufgestellte Firma. Dies wurde sicher erreicht, obwohl die Enttäuschung verdaut werden musste, dass Corona uns auch in Sachen Praktikum erst einmal einen Strich durch die Rechnung machen würde. Darüber hinaus nahmen wir aber neue Erkenntnisse zum Format des dualen Studiums mit und dass nicht nur Chemie- und Physikbegeisterte unter uns, sondern auch diejenigen, die mit Herz die Informatik belegt haben, den Reiz einer Ausbildung bei Boehringer Ingelheim ausmachen konnten. Also auf zum nächsten Online-Schnuppertag!

Gina G. (11), Nelly B. (11) und Manuel H. (10e), drei von 18 teilnehmenden Schüler*innen des Gymnasiums Mainz Oberstadt